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Der Huf- Das Leben beginnt im Huf

Wissenswertens: Der Huf- Das Leben beginnt im Huf

Hufe sind das Fundament des Pferdes und tragen es ein Leben lang. Risse, Rillen, mangelhafte Konsistenz sowie gestörtes Wachstum deuten auf einen Mangel an spezifischen Nährstoffen hin, den es mit einer angepassten Fütterung auszugleichen gilt. Unter Berücksichtigung neuester Erkenntnisse der Ernährungswissenschaft bieten effektive Nährstoffzusammensetzungen ein tragfähiges Ernährungskonzept zur Förderung robuster und belastungsfähiger Hufe – auch in schwierigen Fällen. Doch nun von vorne ...

 

 Der Huf des Pferdes

Als Hornkapsel umschließt der Huf die Enden der Extremität und bildet den Kontakt zwischen Pferdebein und Boden. Der Huf trägt das Pferd ein Leben lang und das Gewicht des Pferdes wird auf vier verhältnismäßig kleine Bodenkontaktflächen verteilt. Somit ist der Huf enormen Zug- und Druckbelastungen ausgesetzt. Dies stellt große Bedingungen an Konstruktion, Beschaffenheit, Qualität und Wachstum der Hufe. Die richtige Pflege der Hufe – sowohl nutritiv als auch äußerlich – ist Voraussetzung für ein funktionierendes Hufsystem, welches wiederum in direktem Zusammenhang mit Lebensqualität und Leistungsbereitschaft des Pferdes stehen.

 

Anatomie des Hufs

Der Huf ist nicht gleichmäßig, sondern aus unterschiedlichen, verhornten Strukturen aufgebaut. Im Bereich der Zehe und seitlich bzw. vorderseitig bildet feste, verhornte Epidermis die Hufwand, welche für Standfestigkeit sorgt. Der Kronsaum bildet den Übergang zwischen Hufwand und behaarter Haut des Pferdebeins. Von hier aus erfolgt das Hornwachstum (ca. 8-10 mm pro Monat) abwärts Richtung Tragrand. Im hinteren Bereich sorgen Polster aus weicherem, flexiblem Horn – die sogenannten Ballen – für die Stoßdämpfung beim Laufen und tragen somit zur Schonung von Gelenken, Sehnen und Bändern bei bzw. unterstützen diese in ihrer Funktion. Von unten betrachtet sorgt der mittig liegende, keilförmige Strahl für eine ähnliche Funktion. Der Tragrand bildet die äußere Begrenzung und wird durch die „weiße Linie“ von der restlichen Sohle abgegrenzt. Im Inneren des Hufs befinden sich das Endstück der Gliedmaße (das Hufbein), das Hufgelenk mit Strahlbein und Schleimbeutel sowie Ansätze von Streck- und tiefer Beugesehne. Besonders hervorzuheben ist die Huflederhaut, welche die inneren Strukturen des Skeletts mit der Hornkapsel verbindet. Durch ihren lamellenartigen Aufbau sorgt sie für eine feste Verbindung der umgebenden Strukturen. Dank feinster Blutgefäße (Kapillaren) wird ein gezielter Nährstoffaustausch gewährleistet. Ihre hochsensiblen Eigenschaften machen die Huflederhaut jedoch anfällig für Störungen. Eine der schmerzhaftesten Krankheiten beim Pferd ist die Entzündung der Huflederhaut (Hufrehe). 

 

Der Hufmechanismus

Auch wenn die Hufkapsel Stabilität und Standfestigkeit bietet, so ist sie keinesfalls starr. Besonders der Strahl und der Ballen sind sehr elastisch und beweglich. Beim Auftreten kommt es besonders im Trachtenbereich zu einer Dehnung des Hufs, die eine stoßdämpfende Wirkung hat. Aus diesem Grund werden Hufeisen im hinteren Bereich nicht genagelt, um die Bewegung des Hufs – den sogenannten Hufmechanismus – nicht zu beeinträchtigen. Der Hufmechanismus hat außerdem eine pumpende Funktion. Durch das Weitstellen des Hufs während des Auffußens entsteht ein Unterdruck in den feinen Blutgefäßen der Huflederhaut, welche sich durch den Sogeffekt vermehrt mit Blut füllen. Beim anschließenden Abfußen verengt sich der Huf wieder, wobei das Blut wieder „körperaufwärts“ gepumpt wird. Dieser Mechanismus verdeutlicht auch die Bedeutung der regelmäßigen Bewegung. Ein gut durchbluteter Huf ist unabdingbar, um Schlacken bzw. Abbaustoffe abzutransportieren und essentielle Nährstoffe zuzuführen.

 

Probleme im Bereich der Hufe

Aufgrund der hohen Belastung treten im Bereich der Hufe nicht selten Probleme auf. Ungünstige Bodenbeschaffenheit z. B. im Training, genetische Komponenten, schlechte Haltungshygiene, aber vor allem unzureichende Nährstoffversorgungen können zu verminderter Huf- bzw. Hornqualität führen. Das Horn ist dann wenig widerstandsfähig, spröde, bröckelig, rissig, bricht schnell aus, wodurch die Hufbeschläge nicht richtig halten und das Hornwachstum im Allgemeinen verringert sein kann. Durch gezielte Nährstoffversorgung und Optimierung der äußerlichen Pflege kann, selbst bei genetisch bedingt schlechtem Hufwachstum und Hornqualität, Abhilfe geschaffen werden.

 

Weitere Informationen und Tipps zur Hufpflege findest du in meinem Blog.

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Ganzheitliche Reitpädagogin

Ganzheitliche Bodenarbeits/-Beziehungstrainerin

Viktoria Dumler

- Work in Harmony -

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